Es ist soweit: Der letzte Arbeitstag an der Universität Heidelberg beginnt. Und mit ihm gehen zwei wundervolle, lehrreiche, bereichernde Jahre am Neckar zu Ende, in denen ich mich vor allem in der Lehre ganz nach meinen Wünschen „austoben“ durfte. Ich habe eine Archivübung zur „Willkommenskultur“ in Heidelberg 1945/46 angeboten, habe mit Studierenden und in Zusammenarbeit mit der Theaterwerkstatt zwei szenische Lesung auf die Bühne gebracht, durfte meinen Chef in der Einführungsvorlesung vertreten und – last but not least – mit sehr interessierten und diskussionsfreudigen Studis eine Lehrveranstaltung über Politik und Identitäten beim Eurovision Song Contest erleben. Ich habe vier Tagungen/Workshops organisiert, hunderte Klausuren korrigiert, tausend Mal SAP verflucht und – wie immer, wenn man Freude an der Arbeit hat – sehenden Auges zu wenig für meine Dissertation geschafft.
Auch wenn ich als Doktorand Heidelberg erhalten bleiben werde, geht es nun für mich zurück nach Hamburg. Ich werde Heidelberg vermissen. Nicht so sehr die Touristenmassen auf dem Weg von meinem Büro zu meinem Postfach. Aber all die WegbegleiterInnen, die mir diese zwei Jahre so angenehm gemacht haben. Ich werde es vermissen, beim mittäglichen Espresso mit Cord Arendes stets anderer Meinung zu sein. Ich werde das Geschnatter mit den Hilfskräften im Büro vermissen. Ich werde das inspirierende Brainstorming mit der Theaterwerkstatt Heidelberg vermissen. Und nicht zuletzt auch meine Studis, die mir – ohne es zu wissen – in jeder Sitzung wieder gezeigt haben, warum ich so gerne lehre. Danke!
Nun ziehe ich weiter. Nach Hamburg. Dort werde ich im WiSe und SoSe ein Projektseminar in Kooperation mit dem Axensprung Theater anbieten: Theater & Geschichte. Die Gründung der Universität Hamburg (1919) auf der Bühne. Das wird bestimmt auch großartig!